“ Gemeinsam weniger einsam” - Intro zum Vulvodynie Blog “Vulva Veda”

Ich hätte tatsächlich nicht im Traum daran gedacht, dass ich jemals einen öffentlich zugänglichen Blog über meine Vulva starten würde. Aber das Leben überrascht uns ja bekanntlich immer wieder und nun sitze ich hier und verfasse meinen ersten Blogeintrag zum Thema Vulvodynie.

Um mich kurz vorzustellen: Hallo, ich bin Britta (41/weiblich), wohne in Berlin und leide seit nun mehr als 10 Jahren an Vulvodynie. Alles weitere zu mir kommt dann in den nächsten Beiträgen :)

Aber warum nun dieser Blog über Vulvodynie und Vulva Schmerzen?

In den letzten Jahren habe ich mich oftmals sehr alleine, hilflos und ratlos gefühlt. Im deutschsprachigen Raum gibt es nur wenige Anlaufstellen und Hilfsangebote zum Thema Vulvodynie. Es fehlt an Möglichkeiten und Orten, an denen wir uns anderen anvertrauen und Verständnis erhalten können. Im Internet lassen sich unzählige Geschichten von ebenfalls betroffenen Personen finden, die sich alle sehr ähnlich anhören. Die meisten berichten davon, dass sie von Ärzt*innen nicht verstanden und ernstgenommen werden und dass es wenig wirksame Behandlungsmethoden gibt.

Die Situation hat mich zunehmend wütend gemacht. Irgendwann hatte ich genug davon, darauf zu warten, dass die Ärzt*innen in Deutschland sich endlich mit dem Thema Vulvodynie befassen. Das Gefühl der Abhängigkeit vom Wissen anderer hat mich wahnsinnig gemacht, und die Tatsache, dass viele dieser sogenannten Expert*innen nicht willens sind zu helfen, hat mich frustriert und traurig gestimmt.

Orte schaffen um Wissen zu bündeln

Mir fehlt in Deutschland ein Ort, an dem wir unser Wissen über Vulvodynie teilen und uns gegenseitig unterstützen können. Vor einiger Zeit hat mich jemand auf ein Zitat von Buddha aufmerksam gemacht:

Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen.

Dieses Zitat hat mich lange beschäftigt. Ich hatte so oft gehofft, dass von außen Hilfe kommt – aber während ich wartete, fing ich an, mein Wissen über Vulvodynie und meinen Körper selbst zu erweitern. Ich habe Bücher gelesen, Podcasts gehört und verschiedene Ansätze ausprobiert, um mir zu helfen. Schritt für Schritt habe ich begonnen, mich weniger ohnmächtig zu fühlen.

Es mag etwas klischeehaft klingen, aber ich habe gelernt, dass ich mich selbst stärken und unterstützen kann – dass ich den ersten Schritt machen muss.

Genau deshalb habe ich diesen Blog ins Leben gerufen: Um nicht nur mein Wissen zu teilen, sondern uns alle zu ermutigen, aktiv zu werden, uns gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam einen Weg zu finden.

Was du hier finden wirst

Ich bin keine Medizinerin oder Therapeutin, aber ich möchte einen Ort schaffen, wo wir uns tiefergehend mit unserer Vulvodynie auseinandersetzen können. Mein Wunsch ist es, die Vulvodynie besser zu verstehen und somit möglicherweise hilfreiche Impulse auf dem Weg unserer Heilung zu erhalten.

Ich möchte die Vielschichtigkeit dieser Erkrankung beleuchten und unterschiedliche Themenkomplexe wie chronische Schmerzen, Therapieansätze, mentale Gesundheit, Stigmatisierung, Partnerschaft, Sexualität, Ernährung und vieles mehr näher betrachten.

Abschließend möchte ich mich an der eine oder anderen Stelle in diesem Blog mit der Fragestellung kritisch auseinander setzen, warum wir keine Hilfe erhalten und alleine gelassen werden. Es wurmt mich tierisch, dass bis zu 3 Millionen Frauen in Deutschland an Vulvodynie in ihrem Leben erkranken und es dennoch noch kein Angebot an Hilfe gibt. Warum werden Frauen bzw. Menschen mit einer Vulva so alleine gelassen und regelrecht von der Medizin vernachlässigt. Warum sind Ärzt*innen so ahnungslos und tun unser Leiden oftmals auf Hirngespinst ab. Was soll das?

Lass uns in den Austausch kommen über Vulvodynie

Durch meine Erkrankung habe ich mich oft einsam und unverstanden gefühlt. Vielleicht geht es dir oder euch genauso. Genau deshalb möchte ich hier einen Ort schaffen, an dem wir unsere Erfahrungen teilen und voneinander lernen können – ein Raum, in dem wir uns nicht mehr allein fühlen müssen. Ich lade dich herzlich ein, Teil dieses Dialogs zu werden.

Teile deine Geschichte in den Kommentaren, erzähle, welche Herausforderungen und Fragen dich gerade beschäftigen. Wie gehst du mit deiner Vulvodynie um?

 Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen, uns gegenseitig unterstützen und zusammen dafür sorgen, dass wir weniger einsam sind.

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Vulvodynie Definition: Der unsichtbarer Schmerz in meiner Vulva